Raum: 2200
Mary-Somerville-Straße 9
28359 Bremen
Der Verlust des Arbeitsplatzes beinhaltet zahlreiche materielle und immaterielle Folgen, die allesamt zu einer Verschlechterung des subjektiven Wohlbefindens der Arbeitslosen führen. Dies ist keine neue Erkenntnis, sondern konnte bereits in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Trotz der Vielzahl an Studien, die sich bislang mit den Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf das subjektive Wohlbefinden auseinandergesetzt haben, ist das Ausmaß der Folgen längst nicht hinreichend untersucht: Bisherige Studien konzentrieren sich ausschließlich auf die von Arbeitslosigkeit betroffene Person und ignorieren darüber hinaus deren Integration in unterschiedliche sich gegenseitig bedingende Lebensbereiche. In diesem Zusammenhang wird insbesondere dem Partner eine entscheidende Rolle zugeordnet: Einerseits kann der Partner aufgrund instrumenteller und emotionaler Unterstützung mögliche Folgen eventuell abfedern, andererseits ist der Partner jedoch auch die erste Person, die ebenfalls unter den Folgen der Arbeitslosigkeit leiden wird.
Basierend auf den Längsschnittdaten (1984-2012) des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), werden in der vorliegenden Untersuchung daher die Folgen der Arbeitslosigkeit innerhalb von Partnerschaften untersucht. Im ersten Schritt wird dabei zunächst der Frage nachgegangen, ob – und wenn ja, warum – der Verlust des Arbeitsplatzes die Lebenszufriedenheit beider Partner beeinträchtigt. Daran anschließend werden im zweiten Schritt die weiteren Handlungskonsequenzen für die Partnerschaft analysiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob – und wenn ja, aufgrund welcher Mechanismen – der Verlust des Arbeitsplatzes das Trennungsrisiko von Partnerschaften erhöht. Die Analysen werden jeweils getrennt zwischen Frauen und Männern sowie zwischen Ost- und Westdeutschland durchgeführt.