Auf der Grundlage einer Verortung in der bundesrepublikanischen Forschungslandschaft werden in diesem Bericht die bisherigen Schwerpunkte der Arbeiten des ZeS vorgestellt und zugleich weiterführende Forschungslinien gezogen und neue Perspektiven entwickelt.
Hervorzuheben ist, dass nach dem Weggang von Prof. Dr. Manfred G. Schmidt nach Heidelberg die Abteilung Theorie und Verfassung des Wohlfahrtsstaates zum Wintersemester 2002/03 mit Prof. Dr. Frank Nullmeier wieder besetzt wurde und das Zentrum für Sozialpolitik seitdem wieder mit voller Besetzung aller Abteilungen arbeiten konnte. Dies hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass das ZeS vermehrt Initiativen zum Ausbau und zur Konsolidierung des sozialwissenschaftlichen Forschungsprofils der Universität mit entwickelt und getragen hat: Die Bewilligung des Sonderforschungsbereichs Staatlichkeit im Wandel (Sfb 597) wie auch die Einrichtung der Graduate School of Social Sciences (GSSS) sind hier eindeutige Meilensteine – auf ihnen beruht auch die Entwicklung eines Lehrprofils für die Sozialpolitik, das wiederum direkt auf die Forschung zuführt.
So hat sich Zentrum für Sozialpolitik mehr noch als in den Berichtszeiträumen zuvor in die Reformprozesse in der Lehre eingebracht. Nicht nur mit der Initiative für die GSSS – in der Doktorandenausbildung – haben die Aktivitäten des ZeS zur Profilbildung in der Lehre in den sozialwissenschaftlichen Studiengängen der Universität Bremen aktiv beigetragen. In einer Reihe von sozialwissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen konnten sozialpolitische Studienanteile verankert werden. An herausragender Stelle ist hier der Masterstudiengang Sozialpolitikforschung zu nennen, der vom Zentrum für Sozialpolitik getragen wird und zum Wintersemester 2004/05 den Lehrbetrieb aufgenommen hat.
Damit wirkt die im Zentrum für Sozialpolitik praktizierte Kombination von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung nicht nur nach außen, z. B. im Hinblick auf eine vielfältig in Anspruch genommene Politikberatung; sie hat zugleich auch einen hohen Stellenwert nach innen, nämlich in Richtung Lehre, Studium und Nachwuchsförderung. Nach außen ist die Präsenz von Mitgliedern des ZeS in relevanten Gremien sozialpolitischer Entscheidungsfindung nach wie vor Ausweis für die gelungene Verbindung von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung. Auch die Verankerung des ZeS in nationalen, europäischen und internationalen Forschungsnetzwerken, die im Berichtszeitraum gefestigt und in vielfältige Richtungen ausgeweitet wurde, zeugt von der Anerkennung der Arbeit im nationalen wie internationalen Kontext.
All diese Erfolge konnten nur erzielt werden, weil das Zentrum für Sozialpolitik – trotz angespannter Haushaltslage – auf die Unterstützung der Universitätsleitung und des Landes Bremen zählen konnte. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bedanken, ebenso wie für den engagierten Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ZeS, ohne den diese Bilanz so nicht hätte zustande kommen können. Schließlich soll aber nicht verschwiegen werden, dass die Bedingungen für die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit zunehmend schwieriger werden – zumal in den kommenden Jahren weitreichende personelle Veränderungen anstehen. Für die Zukunft wünscht sich das Zentrum für Sozialpolitik deshalb, dass es auf der bisherigen Basis mit Unterstützung der Universität und des Landes Bremen weiter arbeiten und an entscheidender Stelle dazu beitragen kann, die Exzellenz des sozialwissenschaftlichen Forschungs- (und Lehr)profils der Universität Bremen zu erhalten, zu festigen und auszubauen.
Rainer Müller (Sprecher des ZeS)
Bremen, März 2005
Download: Tätigkeitsbericht 2002 - 2004