Heinz Rothgang koordiniert 16 Mio. Euro umfassende Transferinitiative für Bremen

Im Krankenhausbereich gehören sie seit langem zum Standard: akademische Lehrkrankenhäuser, die gemeinsam mit Universitätskliniken wesentlich dazu beitragen, Innovationen und Forschungsergebnisse möglichst schnell in die alltätliche Versorgungspraxis zu bringen. Für die Langzeitpflege gibt es so etwas jedoch nicht – noch nicht. Denn das soll sich mit T!CALL, dem Transfercluster Akademischer Lehrpflegeeinrichtungen in der Langzeitpflege, ändern. T!CALL wird in Bremen Strukturen aufbauen, in denen technische, insbesondere digitale, ebenso wie organisatorische Innovationen und Maßnahmen der Personalentwicklung im Normalbetrieb evaluiert und – bei positiver Evaluation – in den Versorgungsalltag implementiert werden. Dabei sind Aus-, Fort- und Weiterbildung ein entscheidender Transfermechanismus. Das Projekt sorgt also für eine systematische Verschränkung von Forschung, Lehre und Versorgung in einem eigens dafür gestalteten Transferraum. Aus dieser Keimzelle werden positiv erprobte Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität der Menschen mit Pflegebedarf und zur Aufwertung des ganzen Berufsfeldes Altenpflege in die Fläche gebracht.

T!CALL gehört zu bundesweit zwölf Projekten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung in seinem Programm „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ finanziert. Es hat sich in einem kompetitiven Wettbewerb mit insgesamt 115 Antragstellern erfolgreich durchgesetzt.

Das auf neun Jahre angelegte und mit insgesamt 16 Mio. Euro geförderte Vorhaben wird koordiniert von Prof. Dr. Heinz Rothgang, Abteilung Gesundheit, Pflege und Alterssicherung des SOCIUM, und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen sowie dem Zentrum für Pflegeforschung und Beratung der Hochschule Bremen auf wissenschaftlicher Seite durchgeführt. Die akademische Lehrpflegeeinrichtungen werden aus dem Johanniterhaus Bremen und Einrichtungen des Caritasverband Bremen entstehen, die als initiale Praxispartner das Rückgrat der Initiative bilden. Als weitere initiale Partner sind die das Bremer Zentrum für Pflegebildung und der Integrierte Gesundheitscampus Bremen beteiligt. Die Einbindung weiterer Partner ist vorgesehen. Breite Unterstützung findet das Vorhaben auch seitens der Bremer Politik, allen voran der Senatorin für Soziales, Jungend, Integration und Sport, die zugesagt hat, über das bisherigen Ordnungsrecht hinausgehende Innovationen unter Rückgriff auf die Öffnungsklausel des Bremischen Wohn- und Betreuungsgesetzes weitgehend zu unterstützen und der Senatorin für Wissenschaft und Häfen.


Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Rothgang
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58557
E-Mail: rothgang@uni-bremen.de