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Kommission Verlässlicher Generationenvertrag übergibt ihren Bericht

Die Rentenkommission „Verlässlicher Generationenvertrag“ hat am 27.03.2020 ihren Bericht Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil übergeben. Aufgrund der derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus fand die Übergabe mittels einer Telefonkonferenz statt, bei der neben den Kommissionsmitgliedern und Bundesminister Heil auch Kanzleramtsminister Dr. Helge Braun zugeschaltet war. Simone Scherger, Professorin für lebenslauforientierte Sozialpolitik am SOCIUM, war Mitglied der Kommission.

Die zehnköpfige Kommission, in der die Koalitionsparteien, die Sozialpartner und drei WissenschaftlerInnen vertreten waren, hat sich seit Mai 2018 mit der Frage beschäftigt, wie das deutsche Rentensystem angesichts des demografischen Wandels zukunftssicher gestaltet werden kann. Im Laufe Ihrer Beratungen hat sie mit Hilfe weiterer Expertinnen und Experten eine Grundlage erarbeitet, Verbände und Stakeholder angehört und einen „Generationendialog“ durchgeführt. In ihrem Bericht empfiehlt die Kommission unter anderem, sich weiterhin sowohl kurz- als auch mittelfristig an Haltelinien für den Beitragssatz und das Rentenniveau zu orientieren, schlägt für diese Haltelinien aber nur grobe Korridore vor (maximal 20 bis 24 Prozent für den Beitragssatz einschließlich aller gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgebeiträge; mindestens 44 bis 49 Prozent für das Rentenniveau). Zudem sollen als neue Orientierungsgrößen der Gesamtsozialversicherungsbeitrag sowie der Abstand der Standardrente zum durchschnittlichen Bedarf in der Grundsicherung im Alter einbezogen werden. Eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze nach 2031 auf ein Alter von über 67 empfiehlt die Kommission derzeit nicht, allerdings soll darüber ein spätestens im Jahr 2026 einzusetzender Alterssicherungsbeirat befinden. Weitere Empfehlungen der Kommission beziehen auf Verbesserungen und Vereinheitlich der privaten Vorsorge, auf die Stärkung von Rehabilitation und Prävention sowie auf einen „Gender Check“ für jede zukünftige Maßnahme im Bereich der Alterssicherung.

Ein die Empfehlungen ergänzender zusätzlicher Band enthält interne und externe Expertisen, unter anderem ein Kapitel zu sozialen Ungleichheiten in Lebensläufen, Alterseinkommen und Lebenserwartung von Simone Scherger und Gert Wagner.

Der Bericht ist hier verfügbar:
Verlaesslicher Generationenvertrag


Kontakt:
Prof. Dr. Simone Scherger
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 5
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58569
E-Mail: simone.scherger@uni-bremen.de