Veranstaltungsort:
Zentrum für Sozialpolitik, Unicom
Raum: 3380
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Uhrzeit:
16:15 - 17:45
Veranstaltungsreihe:
Jour Fixe
Semester:
WiSe 2014/15

Der Vortrag fragt nach Praktiken, Produktionen und Wirkungen von "social policies" im 20. und 21. Jahrhundert. Die Frage im Titel zielt nicht auf die wünschenswerten, angestrebten oder normativ gebotene Funktionen von Wohlfahrtsstaaten, sondern auf in Zeit und Raum variierende, aber typische Staatsaufgaben. Sechs Funktionen und Handlungsfelder werden hervorgehoben:

  1. die Schadensabwicklung in und nach Kriegen,
  2. die Zuteilung von Lebenschancen,
  3. Arbeit und Nicht-Arbeit,
  4. Umverteilungen,
  5. In- und Exklusion,
  6. Produktion von Wissen und Kategorien.


Auf dieser Basis sollen drei Perspektiven erörtert werden: zum einen die relative Bedeutung des Nationalstaates, des weiteren die Periodisierung, d.h. die Unterscheidung und Bewertung verschiedener Phasen in den letzten 100 Jahren sowie schließlich die Frage, inwieweit die hier präsentierten Befunde für eine Zurückweisung neo-liberaler und anti-etatistischer Argumente ausreichen.

(Vgl. den Aufsatz in: Geschichte und Gesellschaft 39. 2013, S. 555-592.)