„Die beharrliche Mitte“ untersucht die Vorstellungen des guten Lebens und Formen der Statusarbeit in den deutschen Mittelschichten

Trotz der verbreiteten Sorge um eine „Krise der Mittelschichten“ wissen wir erstaunlich wenig darüber, was da eigentlich in die Krise geraten ist: Wie läuft es denn in der Mittelschicht, wenn es läuft? Nils Kumkar, Stefan Holubek-Schaum, Karin Gottschall, Betina Hollstein und Uwe Schimank haben sich dieser Frage gewidmet. In ganz Deutschland haben sie lebensgeschichtliche Gespräche mit Angehörigen der deutschen Mittelschichten, sowie im Vergleich auch mit Personen aus den oberen Mittelschichten und den Unterschichten geführt. In ihrer Studie konnten sie so herausarbeiten, dass sich die Lebensführung der Mittelschichten an drei unterschiedlichen, impliziten Vorstellungen des guten Lebens orientiert: an Gemeinschaft, an Berufsstolz oder an ökonomischer Statusverbesserung. Auch wenn alle Befragten über weite Strecken ihrer Biographie alltäglich an der Sicherung oder Mehrung ihres ökonomischen Status arbeiten (müssen), unterscheidet sich ihr Erleben von Herausforderungen und Chancen systematisch danach, „wofür es sich zu leben lohnt“ – eine Erkenntnis, die für das Verständnis davon, wie die Mittelschichten auf die verschiedenen Krisen der Gegenwart reagieren, zentral sein dürfte.

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Kontakt:
Dr. Nils C. Kumkar
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 9
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58620
E-Mail: kumkar@uni-bremen.de