Der Zeitraum 2005 bis 2007 war geprägt durch die Forschungsprojekte des ZeS im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Staatlichkeit im Wandel, dessen Fortsetzung in einer zweiten Phase (2007 bis 2010) Ende 2006 gelang. Er ist zudem geprägt von dem Aufbau der Graduate School of Social Sciences (GSSS), die aufgrund ihres Erfolgs in der Exzellenzinitiative in Zusammenarbeit mit der Jacobs University Bremen nunmehr zur Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) ausgebaut werden kann. In diesen drei Jahren konnte auch angesichts von Veränderungen im Leitungspersonal – Neubesetzung der Gesundheitswissenschaftlichen Abteilung mit Heinz Rothgang nach dem Ausscheiden von Rainer Müller und Ergänzung der Abteilung Institutionen und Geschichte des Wohlfahrtsstaates durch Herbert Obinger – die schon lange praktizierte Kombination von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung in disziplinärer Gemeinschaft von Soziologie, Politikwissenschaft, Ökonomie und Gesundheitswissenschaften fortgeführt werden. Mit dem Umbau und der Neubenennung der Gesundheitswissenschaftlichen Abteilung in Abteilung für Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung“ sowie der Ernennung von Gerd Glaeske zum Co-Abteilungsleiter im Sommer 2007 konnte die Gesundheitsökonomie als weitere Leitdisziplin etabliert werden, die in dieser Abteilung neben die Sozialwissenschaften und die Pharmakologie tritt. Auch wenn die Neubesetzung der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung nach dem Ausscheiden von Winfried Schmähl im Sommer 2007 zurzeit noch nicht abschließend geklärt ist, verspricht das bisherige Verfahren und die Berufungsliste eine für das Zentrum für Sozialpolitik aussichtsreiche Fortführung dieser Abteilung.
Das Zentrum für Sozialpolitik hat sich in einer Phase hochschulpolitischen Umbruchs mit neuen institutionellen Regeln, neuen Studienstrukturen, einer stärker wettbewerblichen Forschungsförderung und einem Bedeutungszuwachs von Evaluationen, Akkreditierungen und Ratings bei eher sinkenden öffentlichen Hochschulbudgets bewährt und seine Position als führendes interdisziplinäres Forschungsinstitut für alle Felder der Sozialpolitik ausbauen können. Das zeigt sich an einer weiter gesteigerten Drittmitteleinwerbung, international zentralen Publikationen, einem verstärkten Engagement in Nachwuchsförderung und Lehre sowie einer Vielzahl von Forschungsergebnissen, die in Politik und Wissenschaft Resonanz gefunden haben.
Dies wäre nicht möglich gewesen, ohne die umfassende Unterstützung der Universitätsleitung und des Landes Bremen auch in diesen Zeiten prekärer Haushaltslagen. Dafür sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt. Nicht zuletzt beruht der Erfolg des Zentrums für Sozialpolitik auf dem Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön.
Frank Nullmeier (Sprecher des ZeS)
Bremen, im Mai 2008
Download: Tätigkeitsbericht 2005 - 2007