Prof. Dr. Heinz Rothgang Prof. Dr. Heinz Rothgang
Erhebung von stationären Leistungsaufwänden und Schaffung einer Baseline für künftige Evaluationen.

Seit dem 8. April 2014 wird am Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen im Auftrag des GKV-Spitzenverbands und des Bundesministeriums für Gesundheit ein Förderprojekt zur Evaluation des Neuen Begutachtungsassessment (NBA) durchgeführt. Die Evaluation des NBA ist der erste Schritt bei der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehenen Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Künftig sollen bei der Begutachtung zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit wesentlich mehr Aspekte der Pflegebedürftigkeit berücksichtigt werden als in der Vergangenheit. Darüber hinaus soll es statt der drei Pflegestufen fünf Pflegegrade geben.

Unter der Leitung von Professor Heinz Rothgang (Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen) und Professor Martina Hasseler (Ostfalia Hochschule) wird im Rahmen des Forschungsprojekts ermittelt, welche pflegerischen, gesundheitlichen und betreuerischen Leistungen (Art), in welchem Umfang (Anzahl) und Ausmaß (benötigte Zeit) in den stationären Einrichtungen im Kontext der jeweiligen Pflegegrade erbracht werden. Hierzu werden die Versorgungsaufwände in stationären Pflegeeinrichtungen erhoben. In die Studie, die Ende Januar 2015 abgeschlossen ist, sollen insgesamt 2000 Bewohner, aus ca. 40 stationären Pflegeeinrichtungen fünf verschiedener Bundesländer einbezogen werden. Es werden bei Bewohnern stationärer Pflegeeinrichtungen die Pflegegrade festgestellt, die sich nach dem Neuen Begutachtungsassessment (NBA) ergeben. Die Durchführung der Begutachtungen mit dem NBA erfolgt durch geschulte Gutachter des Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK). Zeitnah werden Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen bei den Bewohnern die tatsächlichen Pflegeaufwände über eine Woche hinweg erheben.

Am Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) wird im Rahmen der Studie so eine solide, aktuelle und empirisch fundierte Datengrundlage geschaffen. Diese Datengrundlage soll Hinweise für die Bestimmung künftiger Leistungshöhen der neuen Pflegegrade in Abhängigkeit zum notwendigen Pflegeaufwand geben und zugleich für künftige Evaluationen eine Baseline schaffen. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung, das vom GKV-Spitzenverband betreut wird.

Download:
Pressemitteilung GKV-Spitzenverband vom 08.04.2014
Pressemitteilung Bundesministerium für Gesundheit vom 08.04.2014


Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Rothgang
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58557
E-Mail: rothgang@uni-bremen.de