Ungleichheitsdynamiken in Wohlfahrtsgesellschaften

Die Abteilung untersucht Strukturen und Veränderungen sozialer Ungleichheiten im Kontext von wohlfahrtsstaatlichen Arrangements auf nationalstaatlicher Ebene wie auch im Gesellschaftsvergleich.

Wir betrachten soziale Ungleichheiten als dynamische Konfigurationen, die durch mehrdimensionale Zugehörigkeiten und Zuschreibungen zu Klassen/Schichten, Geschlecht und Ethnie geprägt sind. Soziale Ungleichheiten sind durch sozialen Wandel und wohlfahrtsstaatliche Politiken beständigen Veränderungen ausgesetzt und erzeugen ihrerseits Veränderungsdruck, etwa durch Prozesse der sozialen Polarisierung und der sozialen Mobilität im Lebenslauf. Auch die Konflikthaftigkeit sozialer Ungleichheiten und der für moderne Wohlfahrtsgesellschaften charakteristische Legitimationsbedarf von Ungleichheiten tragen dazu bei, dass sich Ungleichheitsstrukturen – trotz der viel beachteten Stabilität relativer Ungleichheiten – immer wieder verändern.

Aktuelle Herausforderungen der Ungleichheitsentwicklung liegen insbesondere in den Polarisierungen von Armut und Reichtum, den anhaltend starken Ungleichheiten von Bildungschancen, den geschlechtsspezifischen Veränderungen und ihren komplexen Auswirkungen auf haushalts- und familienspezifische Konstellationen und der Verschränkung von Migrationsbewegungen und sozialer Ungleichheit. Diese Entwicklungen weisen im Vergleich wohlfahrtsstaatlich verfasster Gesellschaften unterschiedliche Dynamiken auf.

Aktuelle Forschungsthemen der Abteilung sind:

  • Geschlechtsspezifische Ungleichheiten am Arbeitsmarkt und in der Familie
  • Die Rolle des Staates als Arbeitgeber
  • Bildungsungleichheiten und ihre Reproduktion über mehrere Generationen
  • Verfestigungstendenzen von Armut
  • Vermögensungleichheiten
  • Transnationale Migrationsprozesse und ihre Auswirkungen auf soziale Ungleichheiten
  • Erwerbstätigkeit und Alterssicherung
  • Neue und alte Risiken im Lebenslauf und ihre sozialpolitische Absicherung
  • Lebenslaufbezogene sozialpolitische Leitbilder und Normen
  • Wertkonflikte und soziokulturelle Polarisierung in den Mittelschichten

 
Die Abteilung gliedert sich in vier Arbeitsgruppen: