Träger des Berninghausen-Preises 2016 (v.l.n.r.): Natascha Ueckmann, Julia Borst, Ansgar Gerhardus, Heinz Rothgang und Michael Claridge. © Harald Rehling/Universität BremenTräger des Berninghausen-Preises 2016 (v.l.n.r.): Natascha Ueckmann, Julia Borst, Ansgar Gerhardus, Heinz Rothgang und Michael Claridge. © Harald Rehling/Universität Bremen
Heinz Rothgang erhält den Berninghausen-Preis für hervorragende Lehre.

Das Humboldt’sche Ideal, wonach gute Forschung und ebensolche Lehre einander bedingen, kommt im universitären Alltag häufig zu kurz. Hoher Andrang, hoher Aufwand, wenig Zeit - es gibt viele Gründe, warum Studierende nicht selten auch an Universitäten „frontal unterrichtet“ werden. Heinz Rothgang und Ansgar Gerhardus aus dem Master-Studiengang „Public Health“ sind daran gegangen, das mit einem dreisemestrigen Forschungslehrprojekt grundlegend zu ändern. Das Studium von Public Health - Gesundheitsversorgung, -ökonomie und -management ist gleichermaßen praxisbezogen wie interdisziplinär, setzt aber fundiertes Theorie- und Methodenwissen voraus. Weil viele Studierende aus der Praxis kommen und dorthin zurück wollen, blieb der Forschungsgehalt des Studiums häufig genug auf der Strecke.

Das dreisemestrige Forschungslehrprojekt organisiert daher die Studierenden in Kleingruppen, die wissenschaftlich fundierte Interventions- und Evaluationskonzepte zu einem von ihnen ausgewählten aktuellen Gesundheitsthema entwickeln. Dabei bleibt es jedoch nicht. In Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen wie etwa Krankenkassen oder Kliniken setzen die Studierenden ihre Konzepte auch um. Forschung wird erfahrbar, Forschungsergebnisse bekommen eine glaubwürdige Grundlage und Studierende sind besonders motiviert.

Der Studiengang Public Health hat mittlerweile sein Lehrkonzept ganz auf diese Projektarbeit umgestellt. Die Rückmeldungen der Studierenden geben dem recht. Die Verbindung aus Forschung und Lehre, Theorie und Praxis, Anleitung und eigenständigem Arbeiten, Universität und externen Partnern kommt gut an.

Der Berninghausen-Preis wird seit 1992 von der Gesellschaft der Freunde der Universität Bremen und der Jacobs University Bremen vergeben und ist mit je 2.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen:
Weser Kurier: "Enges Rennen um Preis für hervorragende Lehre" vom 10. November 2016


Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Rothgang
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58557
E-Mail: rothgang@uni-bremen.de