Professor Heinz RothgangProfessor Heinz Rothgang
Ergebnisse zur Entwicklung der Fachkräfteengpässe in den Gesundheitsberufen in Bremen wurden öffentlich vorgestellt.

Im Auftrag der Gesundheitssenatorin hat ein Forschungsteam des SOCIUM - bestehend aus Kai Huter, Rebecca Runte und Rolf Müller unter der Leitung von Heinz Rothgang im Auftrag der Gesundheitssenatorin - die aktuelle und zukünftige Situation für insgesamt neun nicht-ärztliche Pflegeberufe untersucht.  Ausgehend von einer detaillierten Erhebung der aktuellen Situation in diesen neun Berufen wurde ein Projektionsmodell zur Abschätzung des zukünftigen Fachkräfteangebotes und der -bedarfe entwickelt. Mit den Ergebnissen des Gesundheitsberufe-Monitorings liegen nun erstmals konkrete Daten vor, mit denen sich der voraussichtliche Bedarf und die unter Status quo-Bedingungen entstehende Personallücke bis 2035 abschätzen lässt.  
Bei den betrachteten Gesundheitsberufen handelt es sich um die fünf pflegerischen Gesundheitsberufe der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflegehilfe, Altenpflege und Altenpflegehilfe sowie die therapeutischen Gesundheitsfachberufe der Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und um die Hebammen.

Zentrale Ergebnisse des Berichtes
Der Bericht zeigt auf, dass für die Gesundheits- und Krankenpflege, die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie für die Altenpflegehilfe und Gesundheits- und Krankenpflegehilfe die Absolventenzahlen gegenüber dem aktuellen Stand deutlich erhöht werden müssten, um dem steigenden Bedarf nachkommen zu können. Die aktuellen Absolventenzahlen sind nicht einmal annähernd ausreichend, um den Beschäftigtenstand in den nächsten Jahren konstant halten zu können.
Die Bedarfsentwicklung für die therapeutischen Gesundheitsberufe und die Hebammen ist deutlich schwieriger abzuschätzen als für die Pflegeberufe. Für die Ergotherapie, die Physiotherapie und die Hebammen ist zu erwarten, dass der Bedarf an Fachkräften in den nächsten Jahren allein aus den Schulen des Landes nicht gedeckt werden wird. Insbesondere in der Physiotherapie und bei den Hebammen müssten die Absolventenzahlen deutlich erhöht werden. Gleichzeitig ist es insbesondere für die Schulen der Therapieberufe - angesichts sehr niedriger Bewerberzahlen - schon aktuell schwierig, die bestehenden Plätze auch zu besetzen.
Deutlicher Handlungsbedarf zeigt sich auch an den Schulen der Gesundheitsfachberufe. Ein großer Teil der Schulen berichtet bereits aktuell über Schwierigkeiten, qualifiziertes Lehrpersonal zu rekrutieren. Gleichzeitig wird gerade bei den Lehrkräften in den nächsten Jahren der allein altersbedingte Ersatzbedarf hoch sein.

Download
Bericht des Gesundheitsberufe-Monitorings
Pressemitteilung der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, anlässlich der Pressekonferenz am 30.04.2018
Statement von Prof. Heinz Rothgang, anlässlich der Pressekonferenz am 30.04.2018


Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Rothgang
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58557
E-Mail: rothgang@uni-bremen.de

Dr. Kai Huter