Veranstaltungsort:
Klinikum Bremen-Mitte
Raum: Hörsaal 4.034
St. Jürgenstraße 1
28177 Bremen
Uhrzeit:
10:00 - 18:00

Download: Programm und Anschreiben

Publikation:
Braun, Bernard; Klinke, Sebastian; Müller, Rolf; Rosenbrock, Rolf, 2010: Einfluss der DRGs auf Arbeitsbedingungen und Versorgungsqualität von Pflegekräften im Krankenhaus - Ergebnisse einer bundesweiten schriftlichen Befragung von Pflegekräften an Akutkrankenhäusern in den Jahren 2003, 2006 und 2008, Wissenschaftszentrum Berlin (WZB); Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen, S. 1 - 13

Download Vorträge:
Prof. Dr. Michael Simon:
Strukturelle Rahmenbedingungen der Pflege im Krankenhaus
Dr. Sebastian Klinke:
Arbeitsbedingungen und berufliches Selbstverständnis von Pflegekräften im Krankenhaus
Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik:
Entwicklungstendenzen der Arbeitszufriedenheit und Arbeitsstrukturierung von Pflegenden
Jeannette Winkelhage:
Priorisierung medizinischer Leistungen: Einschätzungen und Erwartungen von Ärzten und Pflegepersonal
Dr. rer pol. Bernard Braun:
Welche Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verändern sich wie unter DRG-Bedingungen? - Ergebnisse einer dreimaligen Befragung (2003, 2006 und 2008) von Pflegekräften im Krankenhaus
Dr. med. Mathias Albrecht:
Von der Standeskunde zur BWL - Anmerkungen zur Arbeitsteilung im Krankenhaus aus ärztlicher Sicht
Prof. Dr. Hildegard Theobald:
Altenpflegekräfte zwischen Marktorientierung und Informalisierung im internationalen Vergleich
Dr. Wolfgang Hien:
Das Ringen um Identität – Pflegekräfte zwischen Berufsethos und ökonomistischen Zumutungen
Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck:
„Mensch Bert, bist Du immer noch nicht fertig? Pflegedidaktische Ansätze zum Umgang mit restriktiven Rahmenbedingungen in der Pflegeausbildung
Aylin Schwanke:
Perspektiven der Pflegeausbildung – Ergebnisse aus dem Projekt Best Practice in der Pflegeausbildung

Die Umstellung der Krankenhausvergütung auf Fallpauschalen war von großen Hoffnungen, auf Seiten der Pflegekräfte aber eher von großen Ängsten begleitet. Was davon ist eingetroffen?

Seit Anfang 2003 wird fast die gesamte stationäre Versorgung in deutschen Krankenhäusern nach DRGs (Diagnosis-related Groups) abgerechnet. Mit der neuen Vergütungsform waren Hoffnungen auf einen zügigeren und qualitativ optimierten Behandlungsverlauf bei gleichzeitigen Ausgabensenkungen verbunden. Kritiker der Umstellung befürchteten Nachteile für Patienten, u.a. durch die Verkürzung der Verweildauern. Für die Beschäftigten in Krankenhäusern, insbesondere die Pflegekräfte, wurde ein Stellenabbau und eine weitere Verdichtung der Arbeit prognostiziert.

Ob diese Erwartungen eintrafen, versuchten eine Reihe von Analysen zu überprüfen, darunter eine großangelegte Studie, die zwischen 2003 und 2008 mehrfach tausende von Pflegekräfte mit denselben Fragen über ihre Wahrnehmung der Versorgungsqualität, ihr berufliches Selbstverständnis und ihre Arbeitsbedingungen befragte.

Im ersten Teil des vom Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen und dem Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) veranstalteten Pflegekräfte-Workshops sollen die Hauptergebnisse dieser Analysen vorgestellt werden.

Im zweiten Teil des Workshops soll zum einen ein theoretischer Überblick über Ausbildungskonzepte für Pflegekräfte vermittelt werden, die das Ziel verfolgen, unter den existierenden Arbeitsbedingungen und Arbeitsanforderungen ohne Schaden für sich und die Patienten zu arbeiten. Dieses Bild wird durch die Vorstellung verschiedener „models of good practice“ zur Qualifizierung von Arbeitskräften in Pflege- und sozialen Berufen im In- und Ausland abgerundet.

Abgeschlossen wird der Workshop mit einem Roundtable-Gespräch über Situation und Perspektive der Pflegearbeit in Krankenhäusern.