Das ZeS ist Teil eines Konsortiums zur Bewertung des 2005 eingeführten Screening-Programms.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) lässt im Rahmen eines weiteren Forschungsvorhabens (Machbarkeitsstudie I von Juli 2012 - September 2014; jetzt Machbarkeitsstudie II von Januar 2015-Juni 2016) durch ein Forschungs-Konsortium unter Beteiligung des ZeS überprüfen, wie wirksam das deutsche Mammographie-Screening-Programm die Brustkrebs-Sterblichkeit verringert. Seit 2005 können in ganz Deutschland Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre eine Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nehmen.

Ziel der jetzt bewilligten Studie unter Federführung der Universität Münster ist es, den Anspruch des Programms zu überprüfen, durch ein flächendeckendes, qualitätsgesichertes Screening bei dieser Altersgruppe die Zahl der Erkrankungen mit tödlichem Ausgang zu senken. „Die Universität Münster wird in dieser langfristig ausgelegten Studie wissenschaftlich fundiert analysieren, ob dieses Ziel erreicht wird. Der Nutzen des Programms muss größer sein als die möglichen Risiken“, sagt Wolfgang Weiss, Fachbereichsleiter beim Bundesamt für Strahlenschutz. „Schließlich ist jede Untersuchung mit einer zusätzlichen Strahlenbelastung verbunden. Mit dieser Studie wird ein weiteres wichtiges Element neben den umfangreichen Qualitätssicherungsmaßnahmen des Screening-Programms umgesetzt.“

Die ZeS-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Klaus Giersiepen und Heinz Rothgang untersucht - ebenso wie die nach dem gleichen Ansatz abgestimmt vorgehende Arbeitsgruppe am Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS), ob auf der Basis von pseudonymisierten Daten der gesetzlichen Krankenkassen die Wirksamkeit des Screening-Programm aufgezeigt werden kann. Dieser Ansatz ist komplementär zu den ebenfalls im Projekt bewilligten regionalen Modellen der Datenzusammenführung in NRW und bietet eine Erweiterung auf weitere Regionen und die prinzipielle Abdeckung von Gesamtdeutschland. Da die Krankenkassendaten die Informationen zum Screening beinhalten, ist lediglich die Ergänzung der Informationen im Hinblick auf die Brustkrebs-sterblichkeit erforderlich. Die derzeit dem ZeS und dem BIPS zugänglichen Kassendaten stammen hauptsächlich von drei überregionalen Ersatzkassen - die insgesamt etwa 20-25% der Bevölkerung über alle Regionen Deutschlands einschließen.

Download:
Pressemitteilung des Bundesamt für Strahlenschutz vom 03. Juli 2012


Kontakt:
Prof. Dr. Heinz Rothgang
SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-58557
E-Mail: rothgang@uni-bremen.de

Dr. Klaus Giersiepen