Magnus Brosig: Das Wissen der jungen Generation über öffentliche Alterssicherungsprogramme

Die Erhebung der in der Bevölkerung vorhandenen Kenntnisse zu sozialpolitischen Programmen gehört nicht zu den ausgebauten Feldern der Sozialpolitikforschung. Der vorliegende Beitrag fasst die Ergebnisse einer explorativen Studie zusammen, die anhand von strukturierten Interviews mit zwanzig Personen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren versucht, einen ersten Einblick in das Wissen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe über Strukturmerkmale von gesetzlicher Rentenversicherung, Riester-Rente und Grundsicherung im Alter zu erhalten. Insgesamt zeigt sich dabei eine recht gute Kenntnis der Grundlagen und zentralen Konzepte dieser Sicherungssysteme, während zutreffendes Wissen zu Einzelregelungen und eher randständigen Aspekten deutlich weniger verbreitet war. Nur wenige Interviewte äußerten insgesamt deutlich unzutreffende Vorstellungen oder zeigten eine umfassende Kompetenz, während zwischen diesen Polen die „Unbekümmerten“ die größte Gruppe bildeten: Sie überschätzten das Leistungsniveau und die Umverteilungsmechanismen der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich und könnten insofern Gefahr laufen, langfristig unzureichende Sicherungsansprüche aufzubauen.

Download: ZeS Arbeitspapier 04/2015