Prof. Dr. Stefan TraubProf. Dr. Stefan Traub
BMBF bewilligt Forschungsverbundprojekt der Universität Bremen zur Akzeptanz der Energiewende.

Der Klimawandel wird als eine der zentralen Herausforderungen für die Menschheit angesehen. Die in Deutschland beschlossene Energiewende führt nicht nur zu einer technologischen Transformation des Energiesystems, sondern hat auch eine Verteuerung des Energiekonsums der privaten Haushalte zur Folge. Die sozialwissenschaftliche Verhaltensforschung zeigt, dass die gesellschaftliche Akzeptanz einer Reform wie der Energiewende entscheidend durch die empfundene Gerechtigkeit der individuellen Lastenverteilung bestimmt wird.

Das von der TU Clausthal koordinierte Verbundprojekt "Die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende (AKZEPTANZ)" wird in den kommenden drei Jahren mit rund 900.000 Euro gefördert. Für die bremischen Teilprojekte "Philosophische und Verhaltenswissenschaftliche Aspekte" unter der Leitung von Professor Dagmar Borchers (Institut für Philosophie) und Professor Stefan Traub (ZeS, Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung) stehen davon 400.000 Euro zur Verfügung. Ziel des Vorhabens ist die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende auf Basis individueller Präferenzen.  Im Gegensatz zu Umfragen, die Einstellungen erfassen, wird in diesem Projekt das tatsächliche Energieverbrauchsverhalten der Haushalte auf Basis von Beobachtungen in ökonomischen Feldexperimenten und mit Hilfe eines Energieverbraucher-Panels (erhoben vom Verbundpartner Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI, Essen) erfasst. Aus den Reaktionen der Haushalte auf unterschiedliche Finanzierungsmechanismen der Energiewende sollen wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen für die Durchführung der Energiewende gezogen werden. Dabei steht neben der ökonomischen Effizienz des Finanzierungsmechanismus vor allem der Aspekt der Finanzierungsgerechtigkeit im Vordergrund, d.h. wie können die finanziellen Lasten der Energiewende möglichst gerecht und unter Vermeidung sozialer Härten (Energiearmut) verteilt werden? Dem Praxisbeirat des Projekts gehören u.a. die Verbraucherzentrale Bundesverband, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, der DGB und mehrere Energieversorgungsunternehmen an.


Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Traub
Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg
Tel.: +49 40 6541-2865
E-Mail: stefan.traub@hsu-hh.de